Liebe Mitglieder der UdK Berlin,
Auch in diesem Semester laden wir euch herzlich ein, an einer vielfältigen Reihe von Workshops und Veranstaltungen zu den Themen Antirassismus und Diversity teilzunehmen. Dank unserer Kooperation mit dem International Office bieten wir unter anderem spannende Stadtführungen an, die sowohl internationalen Studierenden als auch allen anderen Uni-Angehörigen neue Perspektiven auf Berlin eröffnen.
Neben Veranstaltungen zuAntidiskriminierung und Empowerment erwartet euch eine spezielle Workshopreihe zu den Themen Neurodivergenz und Neuroqueerness. Außerdem gibt es interessante Vorträge.
Schaut vorbei – wir freuen uns darauf, euch zahlreich willkommen zu heißen!
Da die Plätze begrenzt sind, richten sich die Veranstaltungen in erster Linie an Studierende. Es werden jedoch auch einige Plätze für Mitarbeiter*innen reserviert. Die Teilnahme an den Workshops ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich, wobei die Vergabe nach dem Eingang der Anmeldungen erfolgt.
Anmeldung zu den Veranstaltungen erfolgt unter: dib002@intra.udk-berlin.de
Stadtführungen
Stadtführung: Kritische Museumstour im und um das Humboldt Forum
Datum: 19. Oktober von 14:00 bis 16:00 Uhr
Treffpunkt: Das rekonstruierte Sanchi Gate auf dem Schlossplatz
Sprache: Englisch
Hinweis: Seien Sie 15 Minuten vor Beginn der Tour am Treffpunkt.
Die Tour findet auch bei Regen statt; bringen Sie gegebenenfalls einen Regenschirm mit.
Inhalt: Entdecke die faszinierende Geschichte des Berliner Schlosses auf eine ganz neue Art und Weise mit unserer Dekolonialen Tour! Tauche ein in die Historie und erfahre mehr über die Kolonialgeschichte, die oft übersehen oder verdrängt wird. Erhalte neue Einblicke über die Auswirkungen des Kolonialismus auf unsere heutige Gesellschaft und lasse dich von der Vielfalt der Perspektiven inspirieren.
Veranstaltungsleitung: Dekoloniale Stadtführung
Stadtführung: Schwarzer & Queerer Feminismus in Berlin
Datum: 20. Oktober von 14:00 bis 16:00 Uhr
Treffpunkt: Königskolonnaden im Heinrich von Kleist- Park in Schöneberg
Sprache: Englisch
Hinweis: Seien Sie 15 Minuten vor Beginn der Tour am Treffpunkt.
Die Tour findet auch bei Regen statt; bringen Sie gegebenenfalls einen Regenschirm mit.
Inhalt: Komm mit auf eine transformative Reise durch das inspirierende Vermächtnis Schwarzer und Queerer Feministinnen in Deutschland, den USA und dem afrikanischen Kontinent. Lass uns gemeinsam den Intersektionalen Feminismus erforschen und verstehen, um Inklusion zu fördern und Barrieren abzubauen. Unsere Führungen tauchen außerdem in die spannenden Biographien von Aktivist*innen wie May Ayim, Audre Lorde und Ika Hügel- Marshall ein. Sie waren AfroDeutsche Visionärinnen, die die Menschenrechtsbewegung in Deutschland nachhaltig beeinflusst haben.
Veranstaltungsleitung: Dekoloniale Stadtführung
Stadtführung: Was bewegt die Welt? – Kreuzberger Geschichten von Migration, Flucht und Widerstand
Datum: 27. Oktober von 14:00 bis 16:00 Uhr
Treffpunkt: Baumhaus an der Mauer, Mariannenplatz, 10997 Berlin
Sprache: Englisch
Hinweis: Seien Sie 15 Minuten vor Beginn der Tour am Treffpunkt.
Die Tour findet auch bei Regen statt; bringen Sie gegebenenfalls einen Regenschirm mit.
Inhalt: Unterschiedliche Menschen sind in der Vergangenheit aus dem globalen Süden nach Kreuzberg gekommen. Sie haben Kreuzberg durch Selbstorganisation mitgestaltet, Vereine gegründet, Räume besetzt und für Teilhabe gekämpft. So sind sie ein wichtiger Teil von Kreuzberg geworden. Ihr Wirken hat Kreuzberg zu dem gemacht was es ist und im Stadtraum Spuren hinterlassen. In einem interaktiven Rundgang gehen wir den Spuren und damit den Verflechtungen Kreuzbergs mit der Welt nach. Wir diskutieren, welche Auswirkungen sie auf unser Leben und Handeln in der Gegenwart haben.
Veranstaltungsleitung: Grenzgänge Berlin
Stadtführung: Feministische Kämpfe in Neukölln, gestern und heute
Datum: 2. November von 14:00 bis 16:00 Uhr
Treffpunkt: Eingang zum Volkspark Hasenheide (Hasenheide 101, neben dem Sri-Ganesha-Hindu-Tempel).
Sprache: Englisch / Deutsch
Hinweis: Seien Sie 15 Minuten vor Beginn der Tour am Treffpunkt.
Die Tour findet auch bei Regen statt; bringen Sie gegebenenfalls einen Regenschirm mit.
Inhalt: Welche Geschichte(n) und welche Menschen werden im Stadtraum repräsentiert? An wen denken wir, wenn wir an feministische Kämpfe denken? Und aus welcher Perspektive wird Geschichte erzählt? Was finden wir, wenn wir dominante Narrative hinterfragen? Selbstorganisierung, erkämpfte Straßennamen und Aktionen prägen die Straßen Neuköllns. In diesem Rundgang gehen wir den Spuren dieser feministischen Kämpfe und ihrer Vertreterinnen nach und verbinden Vergangenheit mit Gegenwart.
Der Rundgang ist im Projekt Frauen* bewegen Stadt global entstanden und wurde von der Landeszentrale für politische Bildung gefördert. Er wurde im Sommer 2023 aktualisiert.
Veranstaltungsleitung: Grenzgänge Berlin
Workshopreihe Neurodivergente und Queere Body-Minds in der UdK
Einführungsworkshop: Neurodivergenz und Neuroqueerness
Datum: 30. Oktober von 16.00 bis 17.30 ONLINE
Sprache: Deutsch
Inhalt: Der digitale Input schafft einen kurzen Einblick in aktuelle Perspektiven auf Neurodivergenzen und Neuroqueerness und klärt die wichtigsten Begrifflichkeiten. Dabei liegt der Fokus darauf, wie Normkonstruktionen aufgebaut sind und wie wir diese Sichtweisen verlernen können. Zudem werden Diskurse aus der neurodivergenten Community zu Un_Sichtbarkeiten, Herausforderungen und Potentialen angerissen. Im Anschluss findet ein kurzer Austausch dazu statt.
Workshopleitung: Lovis Diedering (B.A. Theaterwissenschaft und Sozial- und Kulturanthropologie sowie B.A. Soziale Arbeit) arbeitet aktuell als Sozialarbeiter*in in der online Krisenberatung und als Bildungsreferent*in für Autismus & Queerness. Lovis Diedering beschäftigt sich wissenschaftlich und politisch mit der Schnittstelle Autismus & Queerness, mit queerfeministischen Diskursen, queeren Normkonstruktionen und Ableismus. Zuvor hat Lovis Diedering in theaterpädagogischen Empowermentformaten, Diversity Trainings und queerer online Beratung gearbeitet.
Empowerment Workshop: Neurodivergent an der UdK
Datum und Ort: 31. Oktober von 16.00 bis 19.00. Raum 4, Hardenbergstraße 33, 10623 Berlin
Sprache: Deutsch
Inhalt: Dieser Workshop richtet sich an Student*innen an der UdK, die neurodivergent sind oder überlegen, ob sie neurodivergent sein könnten (Selbstdiagnose ist ausreichend). Mithilfe von theaterpädagogischen Methoden und Methoden des biographischen Schreibens nähern wir uns Normen, die euch insbesondere an der UdK begegnen und schaffen Raum für eure Gedanken und Gefühle dazu. Im Anschluss beschäftigen wir uns damit, was euch stärkt. Allein für euch, in gemeinsamer Solidarität und/oder in Strukturen der UdK. Worauf der Fokus liegt, entscheidet ihr. Kommt in Kleidung, in der ihr euch wohlfühlt, negativ auf Corona getestet und nur ohne Erkältungssymptome. Wir entscheiden zu Beginn gemeinsam, wann wir ggf. Maske tragen (Masken werden gestellt). Genauere Ablaufinfos erhaltet ihr etwa eine Woche vor dem Workshop.
Workshopleitung: Lovis Diedering (B.A. Theaterwissenschaft und Sozial- und Kulturanthropologie sowie B.A. Soziale Arbeit) arbeitet aktuell als Sozialarbeiter*in in der online Krisenberatung und als Bildungsreferent*in für Autismus & Queerness. Lovis Diedering beschäftigt sich wissenschaftlich und politisch mit der Schnittstelle Autismus & Queerness, mit queerfeministischen Diskursen, queeren Normkonstruktionen und Ableismus. Zuvor hat Lovis Diedering in theaterpädagogischen Empowermentformaten, Diversity Trainings und queerer online Beratung gearbeitet.
Workshop: Neuroqueer – Awareness Workshop
Datum und Ort: 8. November von 16:00 bis 19:00 Uhr. Raum 201, Hardenbergstraße 33, 10623 Berlin
Sprache: Deutsch und Englisch
Inhalt: Neuroqueerness gibt der Intersektion von Queerness und Neurodivergenz einen Namen. Neuroqueere Ansätze lösen Erwartungen an Neuro-, Cis- und Heteronormativität ab und bieten selbstermächtigende Ansätze. Im Uni- und Gemeinschaftskontext bieten sie wichtige Werkzeuge, um Räume der Vielfalt zu gestalten. In diesem Workshop werden Tools und Erfahrungen geteilt und gemeinsam erarbeitet, wie wir neuroqueeren Strategien anwenden könnten. Dabei betrachten wir Neurodiversität durch queere Perspektiven und Positionen aus den Disablity Studies und der Disability Justice Bewegung.
Workshopleitung: Als trans*nichtbinärer und autistischer bodymind interessiert lotti Seebeck sich für neuroqueere und inklusive künstlerische Praktiken und hat als Masterarbeit in Kunst im Kontext Neuroqueerness durch performative Strategien untersucht.
Workshop:Empowerndes Schreiben für queere Menschen
Datum und Ort: 25.11 von 14:00 bis 17:00 Uhr. Aula Raum 201, Hardenbergstraße 33, 10623 Berlin
Sprache: Englisch und Deutsch
Inhalt: Entdecke deine kreative Stimme in einem queeren Safer Space. In diesem Schreibworkshop verarbeitest du deine Erfahrungen und Emotionen durch kreatives Schreiben – und feierst deine Queer Joy! Ob Kurzgeschichte, Gedicht oder etwas ganz Eigenes – hier kannst du dich ausprobieren und deine queere Identität künstlerisch ausdrücken. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Schreib in der Sprache, die dir am besten liegt, und teile (freiwillig) deine Texte in einer respektvollen, empowernden Gruppe. Intersektional queere Menschen (BIPOC, mit Behinderung, muslimisch, jüdisch, neurodivergent, dick_fett …) sind ganz herzlich willkommen. Eure Geschichten haben hier Platz!
Workshopleitung: Alex Gastel (they/them) ist Autor*in und Diversitäts-Trainer*in. Als trans*, nicht-binäre und polyamore Person bringt Alex persönliche Perspektiven in Workshops ein, die Raum für Vielfalt und intersektionale Geschichten schaffen. Their Texte wurden in verschiedenen Literaturmagazinen und Anthologien veröffentlicht.
Instagram: @empowerndes_schreiben
Antidiskriminierung und Empowerment Workshops
Theaterworkshop: „Körper und Territorium“ für BPoC und LGBTQIAPN+* Menschen
Datum und Ort: 29. Oktober von 17:00 bis 20:00 Uhr. Raum 151, Hardenbergstr. 33. 10623 Berlin
Sprache: Englisch
Inhalt: Der Theaterworkshop basiert auf der Methodik des Theaters der Unterdrückten, inspiriert von Bárbara Santos und den Ideen von Lorena Cabnal, Begründerin des Community Feminism. Er bietet einen sicheren Raum für Menschen aller Hintergründe, um Themen wie Selbstliebe, Selbstfürsorge und Schwesternschaft zu erforschen. Durch Theatertechniken, darunter das Theater der Unterdrückten, werden Erfahrungen geteilt und Wege zu sozialen und politischen Veränderungen gesucht.
Ein zentrales Thema ist die Verbindung zwischen Körper, Territorium und Selbstfürsorge. Der Körper wird als Ort des Widerstands und der Rebellion verstanden, durchdrungen von Cabnals Worten: „Die Körper sind der Ort, an dem die Auswirkungen der Unterdrückung spürbar sind, aber auch die Energie der Emanzipation verwurzelt ist.“
Der Workshop setzt auf Ethik, Solidarität und die Erforschung von Selbstfürsorge, insbesondere in Bezug auf den Globalen Süden. Die Teilnehmer werden eingeladen, neue Wege der Solidarität zu entdecken und die Verbindung zwischen Körper und Geist sowie soziale und ökologische Bewegungen aus einer globalen Perspektive zu reflektieren.
Workshopleitung: Uriara Maciel wurde in Bahia, Brasilien, geboren und lebt derzeit in Berlin. Sie arbeitet als Schauspielerin und Theatermacherin mit Fokus auf dekoloniale und feministische Themen. Im Theater der Unterdrückten arbeitete sie mit Augusto Boal (2006-2009) und seit 2007 mit Bárbara Santos. 2017 führte sie Regie bei „Preta, Preta, Preta“. Sie engagiert sich auch für die LGBTTQI+-Gemeinschaft und entwickelt gemeinsame Projekte in Brasilien und Europa. Der Film „Aschermittwoch“, in dem sie die Hauptrolle spielt, wurde im Februar 2023 auf der Berlinale uraufgeführt. Für das Kollektiv Kakalaques inszenierte sie die Stücke „TV Las Estrelladas“ (2017) und „A not very human story“ (2019). Sie arbeitet freiberuflich für das Ballhaus Naunynstraße, Kuringa Berlin und andere Regisseure.
Workshop:Visual Poetry, Visual Essay – Undocumented, Unlearning, Unrelated
Datum und Ort: 6. November von 16:00 bis 18:30 Uhr. Raum 16, Grunewaldstraße 2-5, 10823 Berlin
Sprache: Englisch
Inhalt: Der Workshop „Visual Poetry, Visual Essay: Undocumented, Unlearning, Unrelated“ bietet einen Raum, um Gedichte und Essays zu schreiben. Er schafft ein politisches Umfeld, in dem die Teilnehmer*innen Praktiken der Dokumentation erforschen und hinterfragen, wie der Prozess das Dokumentierte verändert und welchen Einfluss Autorenschaft hat. Die Teilnehmerinnen sammeln (un)vergessliche (Mikro)geschichten und persönliche Erfahrungen. Im ersten Teil präsentieren die Referentinnen ihre Erfahrungen mit Kollektivität als lebendiges Archiv, gefolgt von Beiträgen von Hyejeong Yun zu visuellen Essays und Yan Lin zu ihren künstlerischen Praktiken.
Im zweiten Teil schreiben die Teilnehmer*innen einen Brief oder „(ent)schreiben“ ihn, gefolgt von einem Schreibspiel zu [(DIS)CONNECTION]. „Unlearning“ bezieht sich auf Ariella Aisha Azoulays „Unlearning Imperialism“.
Workshopleitung:Yan Lin und Hyejeong Yun vom Asian Feminist Studio for Art and Research. Das Asian Feminist Studio for Art and Research (AFSAR) ist ein Ort für die Archivierung zeitgenössischer feministischer Diskurse und künstlerischer Forschung. Innerhalb von AFSAR ist der SiSalon (Poetry Salon) eine Untergruppe, die sich auf die kollektive Forschung in diesen Bereichen konzentriert. Über unsere lebendige Online-Plattform kommen Praktiker*innen aus verschiedenen Disziplinen und Bereichen über geografische Grenzen hinweg zusammen, um sich in die Kunst des „Poesie-Machens“ zu vertiefen. Diese Plattform ist unsere (nicht-)virtuelle Gemeinschaft, in der wir zusammenkommen und unsere Leidenschaft für Poesie teilen.
Online-Workshop: Allyship! Solidarisch gegen Rassismus!
Datum: 7. November von 17:00 bis 20:00 Uhr ONLINE
Wer sollte teilnehmen? Dieser Workshop richtet sich an weiß positionierte Studierende und Beschäftigte der UdK Berlin.
Sprache: Deutsch
Inhalt: Dieser Online-Workshop beschäftigt sich damit, wie Angehörige der weißen Mehrheitsgesellschaft sich als Verbündete gegen Rassismus engagieren können.
Diese Fragen werden behandelt:
Was bedeutet es, ein*e Ally zu sein?
Wie werde ich zum Ally?
Warum möchte ich Ally sein?
Wie spreche und handele ich im Kontext von Rassismus?
Welche Rolle spielt meine weiße Identität in meinem Engagement gegen Rassismus?
Workshopleitung: Aşkın-Hayat Doğan (er/ihn) kam 1980 in Berlin auf die Welt und verbrachte größte Teile seiner Kindheit in Ankara und Istanbul. Später studierte er Turkologie und Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin und verdingt sich als Diversity- und Empowerment-Trainer, Sensitivity Reader, Übersetzer für Türkisch-Deutsch sowie Autor und Redakteur.
Rita Zobel (sie/ihr) studierte Japanologie an der Freien Universität Berlin. Neben ihrer Forschungstätigkeit im Wissenschaftszentrum Berlin promovierte sie im Bereich Wirtschaftswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2016 engagiert sie sich in der Arbeit mit Geflüchteten und ist als Facilitatorin und Diversity-Trainerin aktiv.
Grundlagen Workshop: Antisemitismus verstehen, erkennen, benennen und Vertiefuns Workshop: Antisemitismus in Kunst und Kultur
Datum und Ort: 13. November von 14:00 bis 18:00 Uhr. Raum 110, Hardenbergstraße 33,10623 Berlin
Sprache: Deutsch
Datum und Ort: 20. November von 14:00 bis 18:00 Uhr. Raum 215, Mierendorffstr.30, 10589 Berlin
Sprache: Deutsch
Hinweis: Der Grundlagenworkshop „Antisemitismus verstehen, erkennen, benennen“ und der Workshop „Antisemitismus in Kunst und Kultur“ sind aufeinander aufbauend und müssen zusammen besucht werden.
Inhalt: Grundlagen-Workshop: Heutige Formen von Antisemitismus äußern sich oft über Umwege: in geschichtsklitternden Aussagen, im Hass auf Israel, in verkürzter Eliten und Kapitalismuskritik oder Verschwörungstheorien. Bei der Verbreitung von Ressentiments und Stereotypen spielen auch soziale Medien und die Populärkultur eine zentrale Rolle. Dabei ist es nicht immer ganz einfach den antisemitischen Kern von Aussagen, Beiträgen oder Bildern zu erkennen. Gleichzeitig entzünden sich immer wieder Debatten darum, bei welchen Phänomenen es sich um Antisemitismus handelt. Das gilt besonders im Umgang mit Israel. Die Frage darum, was Kritik ist und was die Anwendung antisemitischer Narrative auf den jüdischen Staat, wird nicht nur in Deutschland regelmäßig ausgetragen. Während des Workshops werden die verschiedenen aktuellen Erscheinungsformen von Antisemitismus sowie Ansätze, das Phänomen zu definieren vorgestellt. Außerdem soll es um die historische Entwicklung von Antisemitismus gehen und es werden antisemitische Codes und Bilder in aktuellen Debatten aufgezeigt. In der Arbeit an konkreten Beispielen lernen die Teilnehmer*innen, antisemitische Bilder und Erzählungen zu erkennen und adäquat einzuordnen: Wie erkenne ich Aussagen, die einen antisemitischen Kern beinhalten, aber sich beispielsweise einer Form von „Umwegkommunikation“ bedienen? Welche Formen der Neuformulierung traditioneller antisemitischer Erzählungen gibt es?
Vertiefungs-Workshop:Der interaktive Workshop bietet Austauschmöglichkeiten und sensibilisiert dafür, unterschiedliche Formen, Merkmale und Funktionen von Antisemitismus zu erkennen. Ziel ist es, eine selbst-reflexive Haltung zu entwickeln, die Funktion von Antisemitismus zu verstehen und die Perspektiven von Betroffenen ernst zu nehmen. Ein Überblick über die Debatten zu Antisemitismus in der Kulturszene wird den Teilnehmenden gegeben. Darauf aufbauend wird ein Austauschraum für Handlungsperspektiven für den Arbeitsbereich Kunst und Kultur im Umgang mit Antisemitismus und Rassismus geboten.
Workshopleitung: Bildungsstätte Anne Frank
Vorträge
Vortrag: Kunst in den #MustFall-Bewegungen – eine afrikanisch-queere Perspektive
Datum und Ort: 22. November von 10:00 bis 12:30 Uhr.
Sprache: Englisch
Inhalt: Der Vortrag stützt sich auf Vorstellungen von queer heritage-making, die für die Position diverser und dynamischer kreativer Bestrebungen plädieren, die die Ausstellungsräume und den kulturellen Raum destabilisieren. Inspiriert von künstlerischen Interventionen auf dem Universitätscampus in Südafrika während der #RhodesMustFall-Bewegung und deren Nachwirkungen, werden zethu Matebeni und Yvette Mutumba die Möglichkeiten queerer Dekolonisierungsbemühungen innerhalb der afrikanischen Landschaft diskutieren. Die Präsentation positioniert queere Kunst als notwendige Zäsur des kolonialen Blicks und bietet Möglichkeiten für Freiheit und Gerechtigkeit.
Referent*innen:Prof. Dr. zethu Matebeni ist Professor und Mitglied des Forschungslehrstuhls der National Research Foundation (NRF) South Africa für Sexualitäten, Geschlechter und Queer Studies an der Universität Fort Hare. Matebeni ist eine treibende Kraft in den afrikanischen Queer Studies, die sich mit den Überschneidungen von Ethnie, Klasse, Geschlechtervielfalt und Sexualität im postkolonialen Afrika befassen. In Zusammenarbeit mit Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen hat sie innovative Forschungen und Interventionen zu queeren Themen, kritischen Ethnien und Dekolonisierung durchgeführt und sich unter anderem an der #RhodesMustFall-Bewegung und #AlternativeInclusivePride beteiligt. Zu Matebenis bemerkenswerten Werken gehören die von ihr mit herausgegebenen Bänden “Queer in Africa: LGBTQI Identities, Citizenship, and Activism“ (2018), und “Beyond the Mountain: Queer Life in ‚Africa’s Gay Capital’“ (2020).
Dr. Yvette Mutumba ist Mitbegründerin und künstlerische Leiterin der Plattform Contemporary And (C&). Seit 2020 ist sie Curator-at-large am Stedelijk Museum in Amsterdam, war Teil des kuratorischen Teams der 10. Berlin Biennale (2018) und Gastprofessorin für Globale Diskurse an der Kunsthochschule für Medien, Köln (2017-2018). Von 2012 bis 2016 war sie als Kuratorin am Weltkulturen Museum in Frankfurt am Main tätig. Hier ko-kuratierte sie die Ausstellungen „Ware & Wissen – or the stories you wouldn’t tell a stranger“, „El Hadji Sy: Paintings, Performance, Politics“ und „A Labour of Love“. Letztere war für den Global Fine Arts Award nominiert. Mutumba studierte Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin und promovierte am Birkbeck, University of London. 2020 wurden sie und Julia Grosse mit dem Preis „Europäische Kulturmanager*in des Jahres“ ausgezeichnet.
Installation und Podiumsdiskussion: Muslimische Interventionen in der Kunst
Datum und Ort: 15. Januar von 17:00 bis 20:00 Uhr. Raum 102, Hardenbergstr. 33, 10623 Berlin
Sprache: Englisch
Inhalt: Mehr Informationen folgen.
Referent*innen: Ozan Zakariya Keskinkılıç ist Politikwissenschaftler, freier Autor und Lyriker. Er studierte in Wien, Berlin und Cambridge und lehrt und forscht an Berliner Hochschulen u. a. zu (antimuslimischem) Rassismus, Antisemitismus, Orientalismus sowie zu Erinnerung und widerständiger Kunst- und Kulturproduktion. 2024 wurde er als Mitglied in die Berliner Expert:innenkommission gegen antimuslimischen Rassismus berufen. Im vergangenen Jahr erschien sein vielbeachtetes Buch „Muslimaniac. Die Karriere eines Feindbildes“ in einer Neuauflage im Verbrecher Verlag. Neben wissenschaftlichen Texten schreibt Keskinkılıç Kolumnen, Essays, Prosa, Hörstücke und Lyrik. Seine Gedichte werden in diversen Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht und in verschiedene Sprachen übersetzt, u.a. Englisch, Italienisch und Kasachisch. 2022 erschien sein Lyrikdebüt „Prinzenbad“ im ELIF Verlag. Seine lyrischen Arbeiten wurden als Teil multimedialer Kunstausstellungen im Grassi Museum Leipzig, in der Literaturpassage Wien und zuletzt in der ACUD Galerie in Berlin präsentiert. 2024 wurde er für den Heidelberger Clemens-Brentano Preis und den Dresdner Lyrikpreis nominiert.
Anja Saleh ist eine interdisziplinäre Künstlerin und Dichterin und Autorin von „Soon, The Future Of Memory“, ihrem ersten abendfüllenden Gedichtband, der im Juni 2021 bei Edition Assemblage in Deutschland erscheint. Anja Saleh, die Politik- und Sozialwissenschaften studiert hat, beschäftigt sich in ihrer Forschung und Kunst mit Kunsthandwerk, Erinnerung und Zukunftsstudien. 2018 gründete Anja Saleh das TAVII Studio, ein kulturelles Projekt und ein Fair-Trade-Schmuckgeschäft, das in Zusammenarbeit mit Kunsthandwerkern in Kairo, Ägypten, Ouagadougou, Burkina Faso und Berlin, Deutschland, echte Handwerkskunst in den Mittelpunkt stellt.