Ein Interview zwischen Josephine Pritz (Fakultät Musik) und Emilie Intsiful (Jazz Institute Berlin).

Einleitung und Hintergrund des Interviews
Josephine Pritz: In einer sehr konservativen, überwiegend weiß gelesenen Klassikszene habe ich als weiße Frau Machtmissbrauch an verschiedenen Musikhochschulen in Deutschland erlebt, die meine Karriere geprägt und ungewollt gelenkt haben. In der Universität der Künste Berlin (UdK Berlin) habe ich dann Emilie Intsiful kennengelernt. Auch sie wurde an einer Institution an klassische Musik herangeführt, welche hauptsächlich Männer repräsentiert. Aber nicht nur als Frau in der Musikwelt – sie studiert am Jazz Institut Berlin (JiB), wo nur 10% weiblich sind – erfährt sie Herausforderungen, die strukturell bedingt sind. Besonders als Schwarze Frau in der Klassikszene, die hauptsächlich auch nach wie vor weiß und männlich geprägt ist, und als Mutter in einem Studium, das hauptsächlich abends stattfindet, erfährt sie Hürden, die systembedingt sind. Warum ihr Vater eine fast untypische klassisch musikalische Förderung für Emilie Intsiful gewählt hat, und vieles mehr möchte ich gerne herausfinden und ihrer tollen (musikalischen) Stimme zuhören.
Josephine Pritz: Hallo Emilie. Wie geht’s dir und woher kommst du gerade?
Emilie Intsiful: Hi Phine. Vielen Dank, gut geht es mir. Ich komme gerade von einem Meeting mit Freunden auch von der Uni. Wir organisieren ein Benefizkonzert für Überlebende des Genozids in Palästina. Das ist so das, was ich als Mensch in meiner Situation tun kann. Ich bin nicht so der Demomensch, gerade zumal die Polizei ein bisschen unberechenbar ist. Deswegen also ein Friedenskonzert, wo Liebe und Musik im Vordergrund stehen.
JP: Die anderen, die dieses Benefizkonzert mit dir organisieren, sind die auch von der UdK Berlin. Wann hast du mit dem Studium angefangen?
EI: Ich habe offiziell die Aufnahmeprüfung im Jahre 2021 bestanden. Dann wurde ich schwanger und habe im Wintersemester 2022 mein Studium mit meinem sieben Monate jungen Sohn zusammen begonnen. Während meines Studiums hatte mich meine wundervolle Gesangsdozentin inspiriert, mich mit Jazzmusik zu befassen. Das hat mich motiviert, ich habe mich nach meinem ersten Semester spontan am JIB beworben. Und seit Wintersemester 2023 bin ichalso am JIB.
JP: Studium mit einem Kind – das ist eine krasse Herausforderung, oder? Wie machst du das?
EI: Ich habe angefangen, meinen Sohn mit in jeden Kurs zu nehmen. Und habe dann einfach an Ort und Stelle gefragt,ob das für die*den jeweilige*n Dozent*in okay ist. Und die meisten Dozierenden waren total lieb und verständnisvoll. In einem Kurs wurde ich, weil mein Kind zu unruhig war, schon zweimal gebeten, den Kurs zu verlassen. Andere Dozierende haben auch mal meinen Sohn gehalten.
JP: Du als Schwarze Frau und als alleinerziehende Mutter, wie fühlst du dich unter all diesen Bedingungen, die dich ausmachen, in unserer Institution, der UdK Berlin?
EI: Wie fühle ich mich? Es ist mit viel Unsicherheit verbunden. Ich fühle viele Blicke auf mir seit ich hier angefangen habe. Es gibt hier nicht so viele Menschen mit Migrationserfahrung, vor allem an der UdK Berlin, auch am Jazz-Institut, gibt es mittlerweile keine einzige BIPoC mehr. Ich habe das Gefühl, ich versetze mich sehr oft aus Unsicherheit in die Lage meiner Mitstudierenden und versuche, mich von außen zu betrachten und zu sehen, wie die anderen mich sehen und denke mir, ich bin bestimmt irgendwie nur diese Schwarze Mutter halt. Und die, die vielleicht noch älter ist. Deshalb werde ich auch nicht eingeladen. Weil wenn ich eingeladenwerde, dann nur so spontan, dass ich keine Babysitter*in mehr organisieren kann. Menschen denken nicht zwingend für mich als Mutter mit. Das ist gerade mein Eindruck, vielleicht kannst du mir aber auch mal erzählen, wie du unsere Uni als Frau wahrnimmst. Warum hast du die UdK Berlin gewählt?
JP: Mein Eindruck ist, dass der immer präsente Machtmissbrauch an Musikhochschulen noch viel krasser ist, als an anderen Institutionen wie wissenschaftlichen Universitäten z. B. Ich schätze mein Studium und das, was ich hier gelernt habe. Ich habe gemerkt, wie privilegiert ich bin und wie wenig privilegiert andere Personen sind, weil ich das reflektieren konnte, indem ich über den Tellerrand der UdK Berlin hinaus geblickt habe, was auch total wichtig für mich ist, um eine Struktur aufzubrechen. Man müsste sehr groß aufräumen, was die Strukturen, die Hierarchien und so einige Habiten angeht. Wer muss sich wo und wie vorstellen? Oder welche Diskriminierungsformen, die in jeglicher Struktur oder aufverschiedenen Ebenen, in verschiedenen Ismen an der Uni stattfinden, gibt es? Da muss man wirklich ganz genau überprüfen. Ein Ziel sollte sein, dass viel mehr Menschen die Möglichkeit haben, an der UdK Berlin zu studieren, und es sollte möglichgemacht werden als alleinerziehende Mutter auch ein Studium zu bewältigen.
JP: Und jetzt bist du am Jazz-Institut. Was würdest du sagen, ist der Unterschied zwischen dem Lehramtsstudium an der Fakultät Musik und am Jazz-Institut zu studieren?
EI: Die Hauptsprache ist dort Englisch, das fand ich auch irgendwie angenehm. Die Fakultät Musik war mir einfach zu Deutsch irgendwie. Also ich habe dort gemerkt, dass es mir gut tut unter “Ausländern”. Auch wenn die am JIB zwar alle weiß sind, aber sie kommen trotzdem von überall her und dadurch ist die Mentalität und die Offenheit für BIPoC anders. Ich glaube auch Musiker*innen haben da mehr Berührungspunkte mit Menschen mit Migrationserfahrung, weil die Musik in Berlin so vielfältig und bunt ist, dass man da gar nicht drum rumkommt. Aber im Lehramt Musik war ich in einer weißen Blase und da wurde mir einiges klar. Okay, ich sah den Menschen irgendwann an, dass sie tatsächlich ausschließlich weiße Freunde haben, und da keine Notwendigkeit sehen rauszukommen. Ich merke, dass ich die einzige Schwarze Person bin, die die kennen. Ich fühle es mittlerweile einfach. Ich bin dies zwar gewohnt, aber gleichzeitig heißt das nicht, dass es leicht ist, sich in dieser Welt zu bewegen, wo mandas Gefühl hat, ich bin jetzt das Paradebeispiel, was du kennst.
JP: Also es ist in deinen Gedanken nicht nur der Faktor, dass du als Mama nicht integriert wirst, sondern als Schwarze Frau auch? Oder vielleicht auch als ältere? Ich glaube nicht, um dir das jetzt mal zu spiegeln, dass du als älter wahrgenommen wirst. Du wirkst in meinen Augen offen und frisch.
EI: Danke. Ich glaube, dass eine Frau mit Kind einfach dann für viele Leute den Eindruck erweckt, die Frau muss älter sein. Man wird direkt anders wahrgenommen. So war auf jeden Fall mein Eindruck. Ich habe als Person mit Migrationserfahrung wahrscheinlich ein paar andere Unsicherheiten als weiße Menschen und stelle mir andere Fragen. Dadurch, dass ich weiß, ich bin offen, ich bin nett, kann das kein schlüssiger Faktor sein, nicht gefragt zu werden, also fällt per Ausschlussverfahren der Blick auf äußere Faktoren, sprich, meine Hautfarbe, mein Muttersein oder vielleicht mein Alter.
JP: Kurzer Rückblick zu deiner Musikausbildung. Wie hat das, was du heute machst, angefangen? Wer hat dich dazu gebracht?
EI: Mein Vater wurde als Gastarbeiter in diesem Land willkommen geheißen. Er war sehr motiviert, sich zu integrieren. Somit wares ihm ein Wunsch, dass wir als seine Kinder so deutsch wie möglich sind, um akzeptiert zu werden. Und dadurch war ihm das ein willkommenes Geschenk, als ich gefragt habe, ob ich aufs musische und katholische Mädchen Internat gehen darf. Es stellte sich dannraus, dass ich da keine Popmusik hören darf, nur klassische Musik und vielleicht noch Volksmusik. Meine CDs haben sie mir abgenommen. Eines Nachmittags haben sie mich irgendwann Whitney Houston “I will always love you” schreien hören und dann war denen klar, dass sie mir Gesangsunterricht sponsern müssen, damit ich ja in die richtige Richtung gehe und mein schlechter Einfluss minimiert wird.
JP: Gesangsunterricht war dann aber klassisch, oder wie?
EI: Klassisch. Genau. Und ich habe aber trotzdem immer heimlich weiter meine Popmusik gehört auf einem Disc-Man. Und was ich hörte, habe ich dann tagsüber in der Schule auf dem Klavier gespielt. Und das war so meine persönliche Beziehung zum Klavier und zur Musik: mir Sachen rauszuhören und zu merken und meinen Freunden vorzusingen. Ich war so deren „real life Radio“. Dieser Teil meiner Jugend war echt schön. Nach der Schule habe ich eine Ausbildung in der Berufsfachschule für Musik Altötting gemacht, ein Kurzstudium für zwei Jahre. Klassische Musik. Ich hatte in Altötting oft Auftritte als einzige “Jazzsängerin” in diesem kleinen Örtchen. Pro Auftritt habe ich damals 15 Euro verdient.
JP: Davon können Musiker*innen nicht leben.
EI: Nein (schmunzelt)
JP: Wie sieht das heute aus? Ich habe ja das Glück, dich als Bratschistin begleiten zu können. Die Musik, die du schreibst, kommt ja auch aus deinem klassischen Background. Du trittst ja einfach, ich sage jetzt mal in Anführungsstrichen, groß auf. Wo andere einfach nur ein Klavier und einen Bass und ein Schlagzeug haben, suchst du dir ganz andere Instrumente und dementsprechend auch mehr Leute aus. Und kannst dann auch hoffentlich mehr verlangen als 15 Euro pro Abend.
EI: Das sieht heute ganz anders aus. Heute würde ich das nicht mehr durchgehen lassen.
JP: Und nun bist du am Jazzinstitut quasi musikalisch am Ursprung. Jazz ist ja Musik, die von Schwarzen Personen kommt.
EI: Ja, Jazz kommt von Schwarzen Menschen. Aber es wurde halt sehr intellektualisiert. Menschen, die Migrationserfahrung haben, gehen seltener als Weiße den akademischen Pfad, vor allem nicht, wenn er nicht als lukrativ gilt. “Musiker” ist gesellschaftlich gesehen kein lukrativer Beruf. Und du siehst wahrscheinlich viel mehr Menschen mit Migrationserfahrung, die Architektur oder Ingenieurwesen studieren. Musiker*innen werden unterstützen Migra Eltern selten, denn in diesem Land bringt Kunst kein Geld. Ich glaube deswegen sieht man einfach keine Schwarzen an meiner Uni, obwohl das unsere Musik ist. Und leider glaube ich auch, dass Jazzmusik deshalb Gefahr läuft, auszusterben. Sie wird halt nicht mehr so gelebt wie früher. Es war früher die Musik der Resistenz, die Musik des Widerstands. In Deutschland war das ja auch sehr lange verboten und viele jüdische Menschen haben Jazz für sich entdeckt, man siehe Kurt Weill. Aber diese Schwarze Jazz-Szene in Deutschland war so klein, dass sich das nie so ausgebreitet hat und nie so gelebt wurde wie in den Staaten. Und dadurch ist hier kein Selbstverständnis wie in den Staaten, daszu studieren. So erkläre ich mir das.
JP: Was würdest du dir vom JIB wünschen mit all den Dingen, die wir jetzt heute besprochen haben, auch nicht nur was „Race“ angeht, sondern auch was Muttersein angeht in dem Studium, was auch hauptsächlich abends stattfindet, was dann auch eine Herausforderung ist. Und auch als Person, die irgendwie mit Machtstrukturen Schwierigkeiten hatte. Was gibt es für Sachen, die einfach umzusetzen wären oder vielleicht auch schwierig oder utopisch? Also: was ist dein Traum?
EI: Mein Traum? Am liebsten hätte ich am JIB mehr weiblich gelesene Dozierende. Das würde für mich schon einen großen Unterschied machen. Mehr Schwarze Studierende und Dozierende. Ich würde gerne die Professorenschaft abschaffen, damit da mehr Flexibilität ist, wenn Dozierende keinen guten Unterricht machen, sage ich jetzt mal ganz klar. Und ich würde mir auch wünschen, dass die Musik mehr im Kontext geschieht. Wenn Menschen Name-droppen an unserer Uni, dann weiß ich nicht, ob die wissen, dass die Menschen deren Namensie gerade nennen Schwarz waren und was die für Leben gelebt haben. Dann entsteht ein Bezug. Ich glaube, diese Losgelöstheit vor dem Hintergrund einer jeden Musikist die wahre Cultural Appropriation, wo die Musik irgendwie ein bisschen weiß gewaschen wird. Und ja, ich wünsche mir da mehr Hommage an die Gründer des Jazz und mehr Nachforschung, warum er entstanden ist. Und dann, wenn man diesen Spirit vielleicht erkennt, würde ich mir auch mehr Widerstand von meinen Kommiliton*innen wünschen und sogar von meinen Dozent*innen. Wir machen Musik des Widerstands, also sollten wir auch mehr Widerstand leisten. Wir sollten uns das verdienen, dass wir diese Musik machen dürfen und diese Musik auch für Politik, Widerstand und Protest nutzen. Irgendwie lehrt mich unsere Zeit gerade, dass Musik eine der stärksten Waffen ist unddeswegen will man sie unterdrücken, glaube ich. Wir sollten uns unserer Verantwortung als Musiker*innen bewusst sein.
JP: Ich würde noch ergänzen, dass der erste Punkt, den du gesagt hast, dieses Repräsentieren von den Menschen, die das geschaffen haben, das passiert ja an der Fakultät Musik wahnsinnig. Wirhaben ja nur alte, tote weiße Männer, die in Form irgendwelcher Büsten, in Bilderrahmen oder mit Raumnamen dortverewigt sind. Man könnte das JIB ja theoretisch auch schon mit einem Untertitel einer Person umbenennen. Es gibt ja so viele Möglichkeiten. In der klassisch, weißen, konservativen Szene wird Repräsentanz jaauch groß gelebt. Nur aber eben von weißen Männern. Und das zeigt natürlich auch wieder, das fällt mir jetzt auf, wo wir drüber reden, dass es immer noch diese weiße Welt ist, die klassisch konservativ ist, einfach weil sie immer schon so war und hier werdenalle, die reinpassen gepusht und gefördert. Und Jazz, ja, wir nehmen uns oft nur das, was vermeintlich gut ist, oder eher bequem: die Musik.
EI: Ja, genau das.
JP: Ja, man müsste da konsequenter sein: n der Fakultät Musik ein bisschen mehr alte weiße Männernamen abschaffen und vielleicht auch mehr Frauen da repräsentieren. Und am JIB vor allem diese Namen und Menschen und Gesichter zeigen.
EI: Ja, voll gut. Voll guter Punkt.
JP: Das wäre doch vielleicht ein Wunsch, auf den man sich einigen könnte.
EI: Ja, voll. Ich hätte noch eine Frage an dich. Du bist ja an der UdK Berlin Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte derFakultät Musik und bekommst ja da auch ein paar Dinge mit, die so hochschulpolitisch geschehen. Siehst du einen Weg, wie du das Bild da beeinflussen kannst, was diese Einseitigkeit in der Musikszene angeht, ob klassisch oder Jazz, siehst du da einen Weg, wie du das Bild vielleicht ein bisschen aufrütteln kannst, verändern kannst?
JP: Ich glaube, wir setzen uns schon viel dafür ein, mehr Diversität zu schaffen. Das passiert zum Beispiel mit derFörderung der Initiative „musica inaudita“, die Konzertreihen veranstaltet, wo nur Personen, die in der Musikwelt im Kanon nicht repräsentativ dargestellt sind, auftreten können und deren Musik gespielt wird. Du hast da ja auch mal gespielt als Komponistin, Emilie, ich habe bin da auch schon mal mit meiner Musik aufgetreten. Und dann haben wirleider so wahnsinnig viel zu tun, um die Fakultät gendergerecht zu gestalten, was uns gar nicht dann die Kapazitäten lässt, da mehr Repräsentation zu schaffen für eben die Dinge, die du gesagt hast. Also ich sitze in Berufungskommissionen und schaue, wer sich bewirbt und ob das Bewerbungsprozedere und die Berufung auch gendergerecht geschieht, damit eben Hierarchiestrukturen aufgebrochen werden. Dann schaue ich natürlich auch intersektional auf das Ganze und versuche auch im Sinne von der Diversitätsbeauftragten da reingucken, wie Strukturen hier sind und was man da den Kommissionen, den Professor*innen, die quasi die Macht haben etwas zu entscheiden, was wir da noch entgegensetzen können bzw. müssen. Also ich versuche sozusagen eher strukturellen Ebene zu bewegen. Ich will, dass man durch die Gebäude geht und feststellt, hier sind diese und jene Personen, die mich repräsentieren, wo ich mich wohlfühle, wo ich mich gesehen fühle. Einfach weil sie da sind. Genau das ist ein Ziel, dass im Endeffekt das Wohlfühlmoment für alle da ist, egal welcher Gruppe du angehörst, vom Erstsemester-Studierende bis zur Dekan*in.
JP: Wir haben an der Fakultät Musik so wenig Personen, die studieren und Mütter oder Eltern sind zum Beispiel. Nochweniger, die alleinerziehend sind. Und da habe ich schon einfach festgestellt, als ich mit dir zu tun hatte, wir müssen so viel mehr Wickelräume schaffen, zum Beispiel. Oder die Möglichkeit, ein Kind zu stillen. Du hast dein Kind und du hast vorher angefangen zu studieren und die Uni muss irgendwie schauen, dass sie dir das ermöglicht. Und das jetzt in einem Studium, das hauptsächlich abends stattfindet, ist für dich auch eine Herausforderung. Ja, wir müssen bessere Bedingungen schaffen für Personen, die nicht aus einem weiß akademisierten, gegebenenfalls reichen Elternhaus kommen.
EI: Nice, das klingt doch schon mal nach viel. Vielen Dank für deine Arbeit, Phine. Ich habe mich ja für die Dingswahl aufstellen lassen.
JP: Welche Wahl? Die Präsident*innenwahl?
EI: Jetzt wo du es sagst. Das könnte es gebrauchen. Eine Schwarze. Das wäre lustig. Eine Schwarze Mutter in Deutschland als Präsidentin an der UdK Berlin. Nein, ich habe mich für die Stupa-Wahl aufstellen lassen. Und ich möchte mich unter anderem für studierende Mütter einsetzen.
JP: Finde ich auch richtig.
EI: Die Uni macht schon viel. Die unterstützen mich mit zehn Stunden im Monat, wo ich mein Kind bei Kidsmobil abgeben kann. Und das hilft mir schon sehr. Also wenn das nicht wäre, könnte ich bei gar keiner Abendveranstaltungmitmachen. Das ist schon gut.
JP: Und das ist schon auf jeden Fall das, was du brauchst, um dein Studium zu machen. Und wenn du was anderesstudieren würdest, dann könnte alles vormittags stattfinden. Aber du musst auf die Bühne. Und das ist immer dann, wenn andere Freizeit haben. Kannst du bitte mehr Musik machen?
EI: Oh, ich probiere es. Vielen Dank. Und ich bin ja auch schon froh, dass du dich für mein Ensemble bereitstellstals Bratschistin. Also diesen Wunsch kann ich nur zurückwerfen an dich, liebe Phine, du bist ja auch eine grandiose Musikerin.
JP: Dann lass uns gemeinsam was planen.
EI: Yes. Pinky promise?
JP: Pinky promise.