Die 24 deutschen Musikhochschulen haben am 27. November 2025 ein starkes Zeichen gegen Machtmissbrauch und Diskriminierung gesetzt. Unter dem Motto „KUNST. MACHT. MENSCHLICHKEIT.“ gestalteten sie bundesweit Aktionen, Diskussionen und künstlerische Formate, um Studierende, Lehrende und Mitarbeitende ihrer Hochschulen zu diesem wichtigen Thema zu informieren und zu sensibilisieren.
Gleichstellungsakteur*innen an Musikhochschulen beraten seit Jahrzehnten zu diesen Themen. Erst der Warnruf der 30 Studierendenvertretungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gegen Machtmissbrauch an Musikhochschulen 2023 hat ein Bewusstsein dafür geweckt, dass dies ein strukturelles Problem ist. Mit dem Aktionstag hat nun die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen (RKM) das Thema Machtmissbrauch auf Platz 1 der Agenda gerückt und öffentlich sichtbar gemacht. Dies wird von der bukof ausdrücklich begrüßt. Die Co-Sprecherin der bukof-Kommission „Künstlerische Hochschulen“, Vanessa Wozny von der Universität der Künste Berlin (UdK), zieht eine positive Bilanz zum Aktionstag:
„Die Vielfalt der Angebote von Lübeck bis Trossingen und von Köln bis Dresden war beeindruckend. Es bewährt sich, Ressourcen zu bündeln. Die bukof empfiehlt, diesen Aktionstag zu wiederholen und dann sehr frühzeitig den Unterricht an diesem Tag freizugeben. Eine Etablierung des Mottos KUNST.MACHT.MENSCHLICHKEIT. würde auch an den Musikschulen, im gesamten Musikbetrieb und international Beachtung finden. “
Die bukof begrüßt darüber hinaus, dass die RKM nun hochschulübergreifend eine repräsentative Studie zu Erscheinungsformen von Machtmissbrauch an Musikhochschulen startet. Mit dieser Untersuchung wird eine zentrale Handlungsempfehlungen der bukof zum Umgang mit sexualisierter Diskriminierung und Gewalt an künstlerischen Hochschulen vom April 2023 umgesetzt. Weil Betroffenen übergriffiges Verhalten häufig aus Angst vor Nachteilen und fehlender Anonymität nicht melden, sollte insbesondere das Dunkelfeld beforscht werden. Antje Kirschning von der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin (HfM), ebenfalls Co-Sprecherin der bukof-Kommission „Künstlerische Hochschulen“, kennt das Dilemma aus der Beratungspraxis und schlussfolgert:
„Nur eine externe Anlaufstelle kann Vertraulichkeit garantieren. Die internen Beratungsstellen können deshalb auch lediglich eine Erst- und Verweisberatung anbieten. Zukünftig müssen Betroffene ganzheitlich juristisch und psychologisch beraten werden.“
In diesem Sinne zeigt sich die bukof erfreut, dass die ersten künstlerischen Hochschulen nun der Themis-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt beitreten und hofft, dass viele Hochschulleitungen diesem Beispiel folgen.
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